In den Richtlinien und Lehrplänen aller Schulformen werden Aufgaben und Ziele in den Bereichen „Unterricht“ und „Erziehung“ beschrieben. In wohl keiner anderen Schulform steht aber der Bereich „Erziehung“ so deutlich im Vordergrund, wie in einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung.
Neben den fachlichen Inhalten sind erzieherische Elemente fest in unserem Unterrichtsalltag verankert. Diese geben unseren Schülern eine wichtige Orientierung und darüber hinaus bilden sie für die Arbeit mit unseren Schülern und deren individuellen Förderbedürfnissen eine bedeutsame Grundlage.
Im Folgenden werden einzelne Bausteine unserer Erziehungsarbeit genauer beschrieben.
Gewaltfreie KommunikationDie Gewaltfreie Kommunikation (GfK) ist eine von Marshall B. Rosenberg entwickelte Kommunikations- und Konfliktlösungsmethode, die zur Absicht hat, eigene und fremde Bedürfnisse nachzuvollziehen.
Die Kinder lernen
- zu beobachten, ohne zu bewerten.
- ihre Gefühle zu benennen.
- ihre Bedürfnisse herauszufinden und zu nennen.
- klare Bitten zu formulieren.
Dabei behilflich sind Wolf und Giraffe: Diese begleiten die Kinder im Unterricht z. B. in Form von Handpuppen und Bildern.
Darüber hinaus bieten die regelmäßigen Gespräche eine zentrale Grundlage für eine umfassende Förderung der Entwicklungsbereiche des Kindes.
Kommunikation findet statt:
» im Lehrerteam
In Teamgesprächen werden unterrichtliche Zielsetzungen und aktuelle interne Klassenerfordernisse abgesprochen. Förderziele und Bedürfnisse der Schüler werden thematisiert und Elternarbeit untereinander abgestimmt.
» in der Klasse
Mit den Schülern werden Verhaltens- und Entwicklungsziele abgesprochen und reflektiert. Im Rahmen von Schüler-Lehrer-Beziehungen werden intensive Beratungsgespräche geführt. Hinzu kommen Klärungsgespräche über Konflikte in der Pause oder im Zusammenhang mit der Beförderung.
» mit dem Offenen Ganztag
Mit den OGT-Mitarbeitern finden täglich „Tür- und Angelgespräche“ über Schüler und aktuelle Vorkommnisse statt. Die Mitarbeiter des OGT nehmen punktuell an Elterngesprächen teil, um gemeinsame Absprachen treffen zu können.
Ein regelmäßiger und fest institutionalisierter Austausch über die individuellen Förderziele der Kinder zwischen den Klassenlehrern und den Mitarbeitern des OGT findet zu festgelegten Zeiten statt. Hierbei wird über gemeinsame Förderziele und differenzierte Fördermöglichkeiten sowie deren Verknüpfung diskutiert und beraten.
» im Schulteam
Die Lehrerkonferenzen an der EKS finden wöchentlich mit unterschiedlichen schulpolitischen, schulorganisatorischen und schulaufsichtlichen Inhalten statt. Die Konferenz bietet darüber hinaus Raum für kollegiale Fallberatungen sowie den pädagogisch kollegialen Austausch.
» in der Elternarbeit
Die Elternarbeit an der EKS ist sehr intensiv. Aufgrund der besonderen Förderbedarfe ist eine enge Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten der Schüler sehr wichtig. Elternsprechtage finden zwei- bis dreimal pro Schulhalbjahr statt. Wichtige Themen mit einem größeren Zeitbedarf können auch mit einem Besuch in der Familie verbunden werden. Zusätzlich findet eine enge Kooperation mit unterstützenden Institutionen statt.
Zusätzlich findet eine enge Kooperation mit unterstützenden Institutionen statt.
Die 6 Grundregeln an der EKS
- Ich verhalte mich Kindern und Erwachsenen gegenüber freundlich und respektvoll.
- Ich übernehme Verantwortung für mein Verhalten.
- Ich achte fremdes Eigentum.
- Ich arbeite im Unterricht mit.
- Ich beachte die Hinweise der Lehrer.
- Ich bleibe auf dem Schulgelände.
Aus diesen 5 Regeln lassen sich im Grunde alle anderen Regeln für die Gemeinschaft an der EKS ableiten. Dennoch sind noch weitere Regeln in folgenden Bereichen von Bedeutung, wenn Kinder aus unterschiedlichen Klassen zusammen kommen:
» Gut miteinander auskommen
» Lernen
» Schulhof und Pause
» Gemeinsam essen
- Klare Instruktionen in verständlicher Sprache
- Verstärkung positiver Verhaltensweisen
- Absehbare Risiko-Situationen entschärfen
- Signale einsetzen
- Mach es noch einmal – aber richtig!
- Aus-Zeit oder Ruhe-Zeit
- Geplantes Ignorieren
- Verhaltenskorrektur
- Mit dem Schüler sprechen
- Lehrer als positives Verhaltensmodell
- Token-Programme
- Verhaltensverträge schließen
- Klare Strukturen schaffen
- Die „Stopp-Technik“
- Reflektierendes Krisengespräch (lösungsorientiert/ Humanistische Psychologie: „Sprache der Annahme“ verwenden, Senden von Ich-Botschaften, Aktives Zuhören)
Mit diesen Techniken und Methoden können wir sehr lange im konstruktiven Bereich bleiben und die Konfrontation vermeiden. Sollte das aber einmal nicht ausreichend sein, dann beziehen wir auch eine klare Position in Konflikten und zeigen den Beteiligten Wege auf, wie der Konflikt gelöst werden kann.
Darüber hinaus gelten auch die im §53 des Schulgesetzes NRW aufgeführten Vorschriften über die erzieherischen Einwirkungen und Ordnungsmaßnahmen. Diese haben wir für unsere Schule in konkretisiert.
- Übernahme der Situation durch den Teampartner
- Unterstützung durch das nächstliegende Klassenteam
- Ermöglichung einer kurzen Auszeit für die betroffene Lehrkraft nach einem Konflikt
- Einbeziehung des Schulsozialarbeiters oder des Schulleiters
Alle diese Möglichkeiten dienen auch dazu dem Kind neue Wege aufzuzeigen und den Konflikt beenden zu können.
Die Grenzsituation wird anschließend mit allen beteiligten Lehrkräften im Gespräch reflektiert.